Die BWB hat heute, Donnerstag, 28. Juni 2012, dem Kartellgericht einen Prüfungsantrag im Zusammenschlussvorhaben der Telekom Austria (TA) mit Yesss! vorgelegt. Grund dafür ist, dass die Mobilfunker die Frist zur Stellungnahme verstreichen haben lassen und die Bedenken der Bundeswettbewerbsbehörde nicht ausgeräumt werden konnten. Die BWB bedauert, dass die Parteien trotz Bemühungen nach vier Monaten nicht zu Zugeständnissen bereit waren. Das Verfahren geht nun in die nächste Prüfungsphase, die mindestens weitere fünf Monate dauern kann.
Entstehen einer marktbeherrschenden Stellung auf mehreren Märkten
Der Zusammenschluss betrifft zahlreiche Märkte, die sich unmittelbar für die Konsumenten auswirken. So würde beispielsweise bei einem Zusammenschluss der Marktanteil der TA in einem Bereich der Sprachtelefonie auf mehr als 39 Prozent anwachsen.
Im Marktsegment "Breitband Festnetz plus Mobil (Privatkunden)“ wäre der Marktanteil nach dem Zusammenschluss sogar über 53 Prozent (siehe Grafik).
Quelle: BWB
Gravierende Nachteile für Konsumenten
Durch das Verschwinden der aggressiven Preispolitik von Yesss! (derzeit Orange) würde der einzige Mitbewerber der bisherigen TA-Marke "bob" wegfallen. Als Folge befürchtet die BWB Preiserhöhungen, da der Wettbewerb im Prepaid-Segment ausgeschaltet ist.
Wirtschaftliche Verknüpfung mit Hutchison 3 G mit Orange
Der Zusammenschluss von Telekom Austria und Yesss! steht in enger wirtschaftlicher Verbindung mit der Fusion von Hutchison 3 G mit Orange, die vor der Europäischen Kommission abgehandelt wird. Hier gibt es von der Kommission ebenfalls zahlreiche Bedenken.