Die Bundeswettbewerbsbehörde hat am 27.10.2023 einen Antrag auf Verhängung einer Geldbuße beim Kartellgericht eingebracht. Demnach hat das Kartellgericht eine Geldbuße gegen das Unternehmen verhängt wegen Kartellverstößen in Form von Preisabsprachen, Gebietsaufteilung und Wettbewerbsverboten, die mit Fronius International GmbH („Fronius“) im Rahmen der Vertriebsvereinbarung abgeschlossen wurden. Zudem erfolgten weitere kartellrechtswidrig abgestimmte Verhaltensweisen auf Vertriebsebene zwischen Haberkorn, Fronius und Zultner (Deckangebotspraxis von Fronius und Zultner Metall GmbH und Zultner Immobilien und Beteiligungs GmbH (gemeinsam „Zultner“). Zumindest seit 2011 haben sich die drei Unternehmen wiederholt anlässlich der Auftragsanbahnung mit Kunden detailliert über Angebotskonditionen inklusive Preise ausgetauscht und Deckangebote gelegt. Im Oktober 2023 wurden die Anträge auf Geldbuße gegen die genannten Unternehmen gestellt (Pressemitteilung vom 30.10.2023).
Haberkorn gab freiwillig ein Anerkenntnis ab und stellte den Sachverhalt außer Streit. Der Beschluss ist rechtskräftig.
Hintergrund
Über das anonyme Whistleblowing-System erhielt die BWB Informationen zu den Vertriebsverträgen von dem Unternehmen Haberkorn mit seinen Vertriebspartnern Fronius und Zultner und leitete Ermittlungen ein. Die Unternehmen vereinbarten jahrelangen Regelungen über Preisabstimmungen, Gebietsaufteilungen sowie kartellrechtswidrige Wettbewerbsverbote. Fronius stellte im Juli 2021 einen Kronzeugenantrag bei der BWB und kooperierte kontinuierlich und umfassend (Pressemitteilung vom 04.07.2023).
Über das Unternehmen
Haberkorn vertreibt technische Produkte, Dienstleistungen, Schmiermittel und Arbeitsschutz für Industrie und Bau. Der Sitz befindet sich in Wolfurt, Vorarlberg. Haberkorn betreibt Niederlassungen in ganz Österreich.