Neben der österreichischen Wettbewerbsbehörde erhielten die Wettbewerbsbehörden unter anderem in Canada, Chile, Niederlande, Neuseeland, Portugal, Singapur und Spanien die Bewertung „gut“. Die BWB leistet trotz geringer Budget- und Personalausstattung „beeindruckende Arbeit in gleichbleibend hoher Qualität“ laut Bewertung.
Anwälte und Anwältinnen lobten die Behörde für ihre Durchsetzungsarbeit aber auch dafür, wie sie ihren Einfluss und ihre Fähigkeiten zur Interessenvertretung nutzt um den Wettbewerb und ihre eigene institutionelle Unabhängigkeit zu fördern. Ebenso schnitt die Behörde bei der Marktwertung im Bereich Unabhängigkeit und Ehrgeiz mit mehr als 4,5 von 5 Punkten ab.
Weiters erhielt die BWB den Status: „aufsteigend“.
Hohe Anzahl an Fusionsanmeldungen
Im Jahr 2021 gingen 653 Fusionsanmeldungen ein. So viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung dieser Statistiken, 2005. Im Vergleich dazu haben nur das deutsche Bundeskartellamt und die südkoreanische Fair Trade Commission mehr Anmeldungen bearbeitet. Allerdings mit 170 bzw. 428 fachlichen Mitarbeiter:innen. Im Vergleich hat die BWB derzeit 51 Mitarbeiter:innen. Zu den wichtigsten Erfolgen der BWB im Jahr 2021 zählen Geldbußen in Höhe von insgesamt 45,7 Mio. EUR, 21 Hausdurchsuchungen, 8 Anträge auf Grundlage von Kronzeugenanträgen und 78 Whistleblowing-Meldungen.
Global Competition Review (GCR) ist eine international anerkannte Quelle für Wettbewerbspolitik und Kartellrechtsvollzug. Als Indikatoren für die Bewertung zählen die Ermittlungsverfahren und Entscheidungen in der Kartell- und Marktmachtmissbrauchsverfolgung sowie die Zusammenschlusskontrolle. Die Personal- und Budgetausstattung spielen bei der Bewertung ebenfalls eine Rolle. Weiters werden Fachexperten und Fachexpertinnen aus der Praxis gebeten die Performance der Wettbewerbsbehörden zu beurteilen.