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BWB veröffentlicht den ersten Teilbericht zum Thema „Der österreichische Apothekenmarkt“

Seit Anfang 2017 analysiert die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den österreichischen Gesundheitsmarkt.

Im Rahmen der Branchenuntersuchung evaluiert die BWB die wettbewerblichen Rahmenbedingungen in bestimmten Teilmärkten des Gesundheitsmarkts. Die Untersuchung stützt sich auf Auskunftsverlangen an Marktteilnehmer, wissenschaftliche Literatur sowie Erfahrungsberichte und Untersuchungen von nationalen Wettbewerbsbehörden. Zusätzlich werden intensive Gespräche mit Unternehmen, Interessensvertretungen und anderen Institutionen, welche im Gesundheitsmarkt tätig sind, geführt.

Ziel ist es, mögliche Wettbewerbsverfälschungen zu identifizieren und Liberalisierungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die den Unternehmen mehr Handlungsspielraum verschaffen und den Konsumenten/den Konsumentinnen Vorteile bringen. Studien belegen, dass ein gewisses Maß an Wettbewerb auch im Gesundheitsmarkt zu einer besseren Versorgung und einer verbesserten Qualität von Produkten und Dienstleistungen führen kann.

Erster Teilbericht: „Der österreichische Apothekenmarkt“ nun veröffentlicht

Der Teilbericht analysiert am Markt für öffentliche Apotheken mögliche Wettbewerbsbeschränkungen im Hinblick auf

  • den Marktzutritt für Apotheken (Bedarfsprüfung)
  • die Eigentumsverhältnisse an Apotheken ( ua Fremdbesitzverbot, Großhändler, Filialapotheken)
  • sowie die Vorschriften über den Betrieb von Apotheken (ua Öffnungszeiten, Angebot von Dienstleistungen, Online Handel, Apothekenvorbehalt für OTC-Arzneimittel)

Es wird überprüft, ob die bestehenden Einschränkungen des Wettbewerbs notwendig sind, um eine Versorgung der Bevölkerung mit Heilmitteln zu gewährleisten oder ob Liberalisierungen des Apothekenmarktes zu effizienteren Ergebnissen für Konsumenten bzw. Konsumentinnen führen können.

Dr. Thanner “Am Apothekenmarkt ist noch Potential für mehr Wettbewerb gegeben. Wir präsentieren im ersten Teilbericht Empfehlungen, deren Umsetzung zu einer effizienteren Ausschöpfung des Wettbewerbspotentials führt. Von den Vorschlägen der BWB profitieren nicht nur die Konsumenten bzw. Konsumentinnen, sondern auch die Betreiber bzw. Betreiberinnen einer Apotheke.

In Österreich wurde der Gesundheitsmarkt noch keiner wettbewerblichen Analyse unterzogen. Für eine moderne Reform des Gesundheitssystems sollten daher die gewonnenen Ergebnisse miteinbezogen werden. Denn Wettbewerb führt zur Stärkung der Innovationskraft von Unternehmen, besserer Qualität von Produkten bzw. Dienstleistungen sowie besseren Preisen.“

Im Anhang finden Sie den ersten Teilbericht „Der österreichische Apothekenmarkt“ sowie einen Raster „Der österreichische Apothekenmarkt - Empfehlungen aus wettbewerblicher Sicht“; gegliedert in Problemanalyse/Folgewirkungen/Lösungsvorschlag/Auswirkungen. Die BWB möchte mit diesem ersten Teilbericht auch Anlass zu einer allgemein vertieften Diskussion über mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen (Apothekenmarkt) geben.

Da der Gesundheitsmarkt über zahlreiche Teilmärkte verfügt, wurden für die Analyse bestimmte Teilbereiche festgelegt. Diese Teilbereiche waren der BWB aus der Vergangenheit insbesondere auch schon aufgrund von Beschwerden wegen wettbewerbsbeschränkenden Verhaltensweisen bekannt.

Die BWB analysiert derzeit unter anderem folgende Bereiche vertieft:

  1. den Markt für Apotheken
  2. den Markt für Krankentransporte und Krankenbeförderungen
  3. den Markt für Krankenversicherungen
  4. den Markt für Krankenanstalten

Anregungen und Anmerkungen können an die E-Mail Adresse wettbewerb@bwb.gv.at gesendet werden.
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