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Europäische Kommission einigt sich mit MasterCard Europe - Senkung der MIF erwartet

 

Am 1.4.2009 hat die Europäische Kommission einen Etappensieg auf dem Markt für Zahlungskarten (Kredit- und Debitkarten) erzielt. Nach einer Untersagungsentscheidung (nach Artikel 81 Absatz 1 EG) gegen MasterCard Europe im Dezember 2007, mit welcher dem Unternehmen die Multilaterale Interchange Fee / MIF (für Cross Border Zahlungen in der EU) in der damaligen Höhe untersagt wurde, hat sich die Europäische Kommission nun durchgesetzt und nach monatelangem Verhandeln das Unternehmen zum Einlenken gebracht. Die Zugeständnisse von MasterCard Europe sind ein weiterer Beitrag für niedrigere Preise im Handel. Nach Angaben der Europäischen Händlervereinigung EuroCommerce zahlt der Handel in der EU mehrere Milliarden EUR für MIF, die letztlich in den Produktpreisen auf die die Konsumenten überwälzt werden (www.eurocommerce.be). "Von der zu erwartenden Senkung der MIF profitieren letztlich die Konsumenten. Wir erwarten auch in Österreich indirekte Auswirkungen", erklärte Stefan Keznickl, Sprecher der Bundeswettbewerbsbehörde.

Die MIF ist eine vom Umsatz der Transaktion abhängige Gebühr, die der Einzelhändler (bzw. Acquirer) an Banken, die Kredit- oder Debitkarten herausgeben, zahlen muss.

Zugeständnisse (zusammengefasst)

· MasterCard wird ab Juli 2009 das MIF für (EU-Zahlungen) nach einer neuen Methode kalkulieren ("Tourist Test"), bei der die Konsumenten angemessen profitieren müssen; als Maximum für das MIF wurde eine durchschnittliche gewichtete Höhe von 30 Basispunkten (0,30%) für Kreditkarten (MC) und von 20 Basispunkten (0,20%) für Debitkarten (Maestro) angekündigt.

· MasterCard wird die Preiserhöhung der MIF von Oktober 2008 widerrufen.

· MasterCard wird Konsumenten (und Händler) durch eine neue Politik der Transparenz so weit informieren, dass sie viel besser zwischen Zahlungskartenzahlungen und Bargeldzahlungen unterscheiden bzw. wählen können. Ziel ist es, dass die echten Kostenunterschiede zwischen "Plastikgeld" und "Cash" zu Konsumentenentscheidungen führen, was den Wettbewerb beleben soll.
Die Kommissionsentscheidung vom Dezember 2007 wurde von MasterCard beim Europäischen Gericht erster Instanz bekämpft; sie ist noch anhängig.

Genaueres finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission / GD für Wettbewerb: http://ec.europa.eu/competition/index_de.html.