Die Bundeswettbewerbsbehörde hat am 24. Mai 2004 eine Analyse des Marktes für Treibstoffe gestartet. (Siehe Mitteilung auf der Homepage der Bundeswettbewerbsbehörde vom 29. Mai 2004 „Bundeswettbewerbsbehörde untersucht den Kraftstoffmarkt“.)
Im Zentrum der Marktanalyse der Bundeswettbewerbsbehörde steht die Frage, ob die weitgehend synchrone Preisentwicklung auf marktbedingte Faktoren zurückzuführen ist oder ob sich Hinweise auf ein - kartellrechtlich verbotenes - abgestimmtes Verhalten erschließen lassen. Dabei konzentrierte die Bundeswettbewerbsbehörde ihre bisherigen Untersuchungen auf zwei Schwerpunktthemen, und zwar zum einen auf das regelmäßig wiederkehrende Muster von Preisanhebungen zur Wochenmitte, denen am jeweils darauf folgenden Montag Preisanpassungen nach unten folgen, und zum anderen auf die Preisgestaltung an den Autobahntankstellen.
Die bisherigen Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde erbrachten allerdings keine schlüssigen Beweise. (Bezüglich näherer Informationen sei auf die Mitteilung vom 3.8.2004 auf der Homepage der BWB „Zwischenstand der Untersuchungen der Bundeswettbewerbsbehörde zum Treibstoffstoffmarkt“ verwiesen.)
Dennoch wird die Bundeswettbewerbsbehörde - wie angekündigt - ihre Untersuchungen des Treibstoffmarktes fortführen. Im Zentrum des Interesses der Bundeswettbewerbsbehörde stehen dabei nach wie vor die Preissetzungstechniken der sogenannten „Majors“. Allerdings geht die Bundeswettbewerbsbehörde nun in der Anwendung der ihr zur Verfügung stehenden Techniken einen Schritt weiter: Sie versandte am Freitag, den 6. 8. 2004, an OMV, Shell, BP und ESSO förmliche Auskunftsverlangen, zu deren Beantwortung die Unternehmen verpflichtet sind. Die Fragen beschränken sich vorerst bewusst auf eine klar abgegrenzte Themenstellung, nämlich auf die Art und Weise, wie die einzelnen Unternehmen konkret die internationale Entwicklung auf den Rohstoff- und Produktbörsen in die Preissetzung auf dem heimischen Endverbrauchermarkt einfließen lassen. Zweck dieser Fragestellung ist es insbesondere, für die weitere Analyse Informationen zu erhalten, die eine Trennung der internationalen Einflussfaktoren von den heimischen erleichtern.