Als erster Redner widmete sich Dr. Heimo Hackel den Herausforderungen der Branche und des Marktes. Er betonte, dass Kartenzahlungen immer mehr an Bedeutung zunehmen und ein deutlich günstigeres und sicheres Zahlungsmittel sind als Zahlungen mit Bargeld. Er erläuterte weiters, dass card complete im Issuing, Acquiring, Processing und in der Point of Sale Terminalabwicklung tätig ist und der einzige österreichische Komplettanbieter ist. Mit einem flächendeckenden Netz von Akzeptanzstellen und ca 1,5 Mio Karteninhabern verfügt card complete über eine langjährige Erfahrung als Partner von österreichischen Banken und Unternehmen.
Anschließend erklärte er die Bedeutung von Issuing. In Österreich können die Konsumenten unter einer Vielzahl an Anbietern wählen, wobei der wichtigste Vertriebskanal für die Kreditkarten nach wie vor die Banken sind. Dabei bieten die Banken ihren Kunden Kreditkarten an, die in der Regel als Vertriebspartner von Gesellschaften wie card complete ausgegeben werden. Dabei wird der Vertrag zwischen Karteninhaber und der Kartengesellschaft abgeschlossen. Einige Banken geben aber auch als selbstständiger Ausgeber Kreditkarten aus. Dr. Hackl betonte, dass es auch weitere Aspekte gibt, die für ein anhaltendes Wachstum im Issuing sprechen, so liegt beispielsweise das politische Interesse im Bereich der vermehrten Transparenz sowie in der Einfachheit der Anwendung. Im Bereich des Acquiring führte Dr. Hackel aus, dass ein intensiver Wettbewerb um den Abschluss von Akzeptanzverträgen mit Händlern herrscht. Dabei sind eine Vielzahl an mittelgroßen und kleinen Marktteilnehmern, die sich auf Teilsegmente konzentrieren, am heimischen Markt tätig.
In einem weiteren Punkt wies Dr. Hackl darauf hin, dass der Wettbewerb aufgrund der neuen Interbankenentgelte-Verordnung für kartengebundene Zahlungsvorgänge (auch MIF-VO)[1]stark angekurbelt werden wird. Interbankenentgelte sind Gebühren, die bei Kartenzahlungen anfallen. Sie sind ein Teil des Disagios, den der Acquirer des Händlers an den Kartenausgeber (Issuer) zu bezahlen hat. Ziel der MIF-VO war es Kosten zu senken und diese Kostensenkungen an die europäischen Konsumenten durch eine Reduktion der Warenpreise weiterzugeben. Des Weiteren soll die Deckelung der Interbankenentgelte den Wettbewerb für Kartenzahlungen verbessern und Hindernisse für die Einführung innovativer Zahlungstechnologien beseitigen. Abschließend betonte er, dass die Zahl an Kartenzahlungen auch in Zukunft steigen wird, da es die Bequemlichkeit und den Umsatz fördert sowie Transparenz und mehr Sicherheit mit sich bringt.